Dienstag, 16. September 2014


Buenas noches a todos,
Auf der Expo Prado 2014

 

nach über einem Monat Aufenthalt in dem neuen, mir nicht mehr ganz so unbekannten Land, kann ich sagen, dass ich mich schon ziemlich gut eingelebt habe. Nachdem ich meine erste kleine Krise, das erste Heimweh erfolgreich überwunden habe, kann ich mich jetzt so richtig auf meine Arbeit konzentrieren. Natürlich gibt es solche und solche Tage. Ich merke aber schon, wie ich mehr und mehr eine Beziehung zu den Kindern aufbaue. Das ist sehr schön, denn so, weiß ich immer öfter, in welchen Situationen ich wie mit welchem Kind umgehen muss.

Direkt neben dem lebendigem Tier das frische Asado
Wenn ich unter der Woche nach Hause komme, kann ich nicht mehr sehr viel unternehmen, da die Sonne bereits gegen 18.30 Uhr untergeht. Also nehmen wir uns stets viel für das Wochenende vor. Diese Pläne fallen jedoch meist wortwörtlich ins Wasser. Auch ist es dann immer ziemlich kalt. So auch letztes Wochenende. Statt wie geplant eine Fahrradtour zu unternehmen und auf das Zirkusfestival zu gehen, mussten wir mit einem warmen Tee Zuhause bleiben. Während im Ofen abwechselnd Brot und Pizza buk, verbrachten wir also fast den kompletten Samstag vor dem Fernseher. Ein Gutes hat dieses Rumgehänge jedoch: Langsam lerne ich nach und nach zu Backen und zu Kochen und zwar immer ohne Rezept, Messbecher und Waage ;) Zuerst sah es so aus, als wenn der Sonntag genauso verlaufen würde, das Wetter hatte sich nämlich nicht wesentlich gebessert, doch wir beschlossen dennoch etwas zu unternehmen. Wie sich herausstellte, war es das Beste, was wir aus diesem verregneten Tag machen konnten. Mit dem Bus fuhren wir ca. eine ¾ Stunde in einen Park, an dem ein Expo-Gelände grenzte. Ein bis zweimal im Jahr findet dort eine Messe statt, auf der Nutztiere, sprich Kühe, Rinder, Pferde, Schafe, Schweine, Hühner, Hasen und Katzen verkauft und versteigert werden. Das war sehr interessant. Zum einen haben wir das erste Mal Gauchos gesehen und die Tiere, die man dort betrachten konnte waren alle unglaublich groß. So haben wir uns, trotz durchnässter Kleidung, doch noch amüsieren können.

Heute war ein ganz entscheidender Tag für mich, denn heute habe ich mir endlich einen Matebecher kaufen können. Erst jetzt zählt man mich mit zu den echten Uruguayos ;) Morgen kann ich dann den ersten Schluck daraus probieren, denn über Nacht muss er in heißem Wasser und altem Mate stehen bleiben.

In der nächsten Woche haben alle Kinder der Privatschulen Ferien. Johann und ich werden jedoch diese Tage nutzen, um ein wenig in der Schule aufzuräumen und zu schauen, was noch repariert werden muss. Lena verbring ihre freie Zeit in Porto Alegre bei ihrer Freundin, was sicherlich auch nicht schlecht ist ;)

Soweit erstmal meine Lage.
Bis zum Nächsten Mal,
eure Minousch






3 Kommentare:

  1. Hallo Minousch!
    Wirklich Klasse, dass du so regelmäßig etwas schreibst! Ich komme irgendwie nicht jede Woche zum lesen, aber dafür hab ich dann immer etwas mehr ;) :)
    Es liest sich wirklich so, als wärst du dort schon super angekommen. Nur das mit dem TeeBecher verstehe ich noch nicht wirklich ;) :D
    Wie klappt das mit dem Spanisch und den Kindern so? Wie sieht deine Arbeit so aus? Und wie bzw. Wo wohnst du nun? .... Mir fallen 1000 Fragen ein :D
    Mir geht es prima :) ich habe ja nun insgesamt schon (erst) 2 Wochen bei meiner Einsatzstelle gearbeitet und kann sagen, es war keine schlechte Wahl. Die Menschen sind dort alle super nett und entspannt. Gerade liegen wir in den letzten Layout-Zügen für den nächsten Överblick. Aber auch die Apfelsaftsaison geht nun so richtig los, so dass die beiden Männer oft draußen in der Mosterei rackern, während ich im Büro mein Bestes an Texten und Layout versuche ;) besonders unser erstes Seminar vor einer Woche war toll! Wir sind eine Gruppe mit ca 24 Leuten aus ganz Niedersachsen (in der sogar Janis aus meinem BioLK ist, wirklich ein witziger Zufall, wo wir ja schon zusammen in der GS waren). Wir verstehen uns alle mega und man hat sich richtig wohl gefühlt. Obwohl es kaum einer vorher erwartet hätte, hatten wir alle super viel Spaß beim Zelten, Kanufahren, und und und. Seit wir wieder zuhause sind vermisst wohl jeder die Geschichten-Lagerfeuer-Abende ;) aber in 5 Wochen findet ja zum Glück das nächste Seminar statt :D
    Heute fahren Celina und ich jedenfalls noch zu Monika, die ihren Geburtstag mit uns feiern möchte und heute Nacht wollen wir dann wohl noch nach Thedinghausen, etwas auf dem Thenhuser feiern. Sowieso bin ich momentan fast jeden Tag unterwegs :)
    Ich freue mich bald wieder von dir zu lesen oder vielleicht sogar mal wieder zu Skypen? Ach, und sei mir nicht böse, aber ich schreib das jetzt nicht noch mal alles bei Facebook auf ;)
    Ganz ganz liebe Grüße aus dem derzeit warmen und momentan auch trockenen Deutschland, Lena!!!

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    1. Liebe Lena,

      ich habe mich wirklich sehr über deine Nachricht gefreut! Es freut mich, dass es dir so gut in deiner Einsatzstelle gefällt und auch das bei dir alles in Ordnung ist. Ich versuche jetzt einfach mal deine Fragen zu beantworten. Im Übrigen können alle mir Fragen stellen, ich bitte sogar darum, denn manchmal ist das ein oder andere vielleicht doch nicht so verständlich.
      Zu dem Mate: Letzte Woche habe ich mir einen Becher gekauft (Fotos folgen noch), aus dem man den Mate-Tee mithilfe einer Bombilla, dem Strohhalm aus Metall, trinkt. Hier läuft fast jeder Uruguayo mit einem Mate-Becher plus Thermoskanne herum. Dafür wird weniger Kaffee getrunken, denn in dem Tee befindet sich Koffein. Jetzt zähle ich zu den richtigen Uruguayos, da ich diesen Tee trinke ;) Viele sind sehr erstaunt darüber, dass wir ihn mögen, denn er ist sehr bitter.
      Mit meinem Spanisch wird es auch immer besser. Natürlich verstehe ich viel mehr, als ich sprechen kann. Es braucht halt so seine Zeit, besonders, weil wir Freiwillige untereinander nur Deutsch sprechen. Ab Oktober soll sich das aber ändern. Dann wird kein deutsches Wort mehr in den Mund genommen. Mal schauen, wie das klappt ;) Mit den Kindern wird es auch immer besser und ich fange richtig an meine Arbeit zu lieben. Natürlich ist es auch sehr anstrengend und abends bin ich oft sehr müde, aber diese Arbeit gibt einem auch ganz viel. Zur Zeit wohne ich immer noch bei der Lehrerin und das wird sich anscheinend bis Februar nicht ändern. Danach müssen wir mal schauen, ob sich eine Familie finden lässt, denn dann wird diese Lehrerin in eine kleinere Wohnung ziehen, sodass sie nicht immer dieses Zimmer vermieten muss.
      Heute Abend werden wir von ein paar Freunden mit in ein Haus in Punta del Este mitgenommen und übernachten eine Nacht dort. Es gibt sogar ein Schwimmbad :) Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt. In meinem nächsten Bericht erzähle ich dann ganz sicher, wie es war.
      Auch von mir ganz liebe Grüße aus dem zur Zeit etwas stürmischen und bewölkten Uruguay.
      Alles Liebe, deine Minousch

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  2. Zu Monia natürlich! Den Namen kannte Mamas Tab wohl nicht -.-

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