Freitag, 7. November 2014

Buenos Aires


Buenos días, ¿Cómo están?


Wie schon im letzten Bericht angekündigt, sind wir nun letzten Donnerstag direkt nach der Schule mit dem Bus ca. 2 1/2 Stunden nach Colonia gefahren. Von da aus brauchten wir nur eine Stunde mit der Fähre, das war sehr entspannend. Bei über 20 °C und sehr hoher Luftfeuchtigkeit, hat uns dann Hannes, ein Freiwilliger, der in Buenos Aires in einer Behinderteneinrichtung arbeitet, vom Terminal abgeholt. Auch von dort aus brauchten wir noch über eine Stunde mit dem Zug. Die Fahrt war jedoch recht interessant, da sie durch verschiedenste Viertel, unter anderem Villas (Armenviertel), führte. Hannes hat uns dann auch gleich erklärt, dass man um diese Uhrzeit, ca. 21.30 Uhr, nicht mehr nach Hause laufen sollte. Deshalb hat uns eine Remise nach Hause gebracht. Remisen sind im Allgemeinen viel günstiger als normale Taxis, da die Fahrer ihre eigenen teilweise kaputten Autos fahren. Bei Hannes gut angekommen wurde erst einmal sein kleines Häuschen inspiziert und beim Nudeln essen Erfahrungen ausgetauscht. Da der Freitag für ihn noch ein ganz normaler Arbeitstag war, haben wir uns ganz mutig bei über 30°C selbst auf den Weg in die große Stadt gemacht. Auf den Weg zum großen Cementerio de la Recoleta, sind wir durch viele schöne Orte in der Stadt gekommen. Bevor wir uns jedoch in die Geisterstadt hineinwagten, veranstalteten wir noch ein super leckeres Picknick unter einem großen, alten Baum. Wieder gestärkt, konnten wir uns nun den Toten zuwenden. Wie ihr wahrscheinlich schon richtig bemerkt habt, handelte es sich hier nicht um einen gewöhnlichen Friedhof. Jedem Toten, meist jedoch einer ganzen Familie, wurde ein eigenes kleines Mausoleum errichtet, in das man von außen hineinblicken konnte. Manche hatte sogar einen eigenen Keller, sodass die Särge nicht zu sehen waren. So glich dieser Friedhof eher einer Geisterstadt. Nach dieser Begegnung mit längst verfallenen Mumien, gönnten wir uns ein Getränk in dem wunderschönen Viertel San Telmo und besichtigten anschließend noch ein paar nette Läden und Markthallen. Wieder bei Hannes angekommen, warteten wir alle auf die restlichen Freiwilligen aus Buenos Aires, welche sich mit uns treffen wollten. Zusammen verbrachten wir einen schönen Abend, an dem wir uns sehr viel zu berichten hatten. Da es ja noch nicht warm genug war, schliefen wir zu 10nt zusammengekuschelt auf ein paar alten Matratzen. Am nächsten Morgen wurden wir dann erst einmal von Andreas Schubert, der für uns von der Organisation zuständig ist, zu einem leckeren Frühstück eingeladen. Von den anderen Freiwilligen aus Buenos Aires wurden wir anschließend noch ein wenig bei brütender Hitze in der Stadt herumgeführt.Gegen Abend ging es dann noch in das Viertel San Telmo zum Pizza essen und Cerveza trinken. Am Sonntag mussten wir dann auch schon bald nach Hause fahren. Zusammenfassen kann ich sagen, dass mir die Stadt Buenos Aires von den kleinen netten Vierteln, Gassen und Grünflächen her besser gefallen hat als Montevideo. Dennoch war ich froh wieder in unserer kleine, ruhigen und überschaubaren Stadt angekommen zu sein. Kaum angekommen empfing uns jedoch auch gleich von allen Seiten der Straße her lautes Gehupe und Gejubel, denn am Sonntag fanden die Präsidentschaftswahlen in Uruguay statt. Endlich Zuhause angekommen, wartete ein ziemlich großes Päckchen mit allerlei netten Dingen von Zuhause auf mich. Da habe ich mich gleich doppelt gefreut wieder daheim zu sein. Die folgende Woche war dann auch sehr ereignisreich. Zum einen besuchte uns Andreas in der Schule und zum anderen kam eine sehr nette Freiwillige aus Buenos Aires zu uns und blieb bis Montag. Es war sehr schön auch mal anderen unser Uruguay zu zeigen. Leider gab es jedoch von Montag auf Dienstag einen sehr starken Wetterumschwung. Die Temperaturen sanken von 36 °C auf nur noch ca. 13 °C mit Sturm und Reden. Als ich diesen Eintrag geschrieben habe, saß ich mit einem dicken Pulli und Schal vor meinem Laptop, unglaublich!

Am Mittwoch hatte ich dann meine erste Tangostunde nur für Frauen. Danach ging es dann noch auf eine Milonga im Freien. Am Anfang war es etwas deprimierend für mich, da die Schritte schon nicht ganz einfach sind. Der Tanz ist aber so schön finde ich, dass ich nächste Woche da dann auf jeden Fall weitermachen werde. Das einzig doofe dabei ist, dass es erstens in der Woche stattfindet uns meist sehr, sehr spät endet.

Nun macht es aber erst einmal wieder gut.
Bis bald, eure Minousch

San Telmo
Cementerio de la Recoleta
















ein kleines Hippiedorf

















Ein kleiner Regenwald














Sonnenuntergang in Colonia








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